LuP-Regio ist ein innovatives Gesundheitsprojekt in der Region Ludwigslust-Parchim (LUP), das neue Wege in der pflegerischen und gesundheitlichen Versorgung geht. Mit einem ambulanten Versorgungszentrums als Bestandteil eines vernetzten ländlichen Krankenhausmodells sollen neue wohnortnahe Leistungsstrukturen erprobt werden. Die Organisation und Koordination aller Beteiligten wird durch Community Health Nurses (CHN oder auch Gemeindegesundheitspfleger*innen) übernommen, um die Versorgung im ländlichen Raum zu stärken und sektorenübergreifend zu vernetzen. Community Health Nurses sind Gemeindegesundheitspfleger*innen, die ähnlich wie die ehemaligen Gemeindeschwestern direkt im Wohnumfeld der Patient*innen beraten, unterstützen und Gesundheitsdienstleistungen koordinieren.
Das Projekt „LuP-Regio – Regionale Gesundheitsversorgung im Landkreis Ludwigslust-Parchim“ unter Konsortialführung der LUP-Klinikum am Crivitzer See gGmbH wird in den kommenden drei Jahren durch den Innovationsfonds gefördert.
Unser Angebot richtet sich an:
Weiterhin können Ärzt*innen, Pflegedienste, Therapeut*innen, weitere Gesundheitsprofessionen, kommunale Akteur*innen und Einrichtungen der Daseinsvorsorge von dem Angebot profitieren oder sich daran beteiligen.
Ja, das Angebot ist für die Projektlaufzeit für alle Patient*innen kostenfrei, da es im Rahmen eines geförderten Projekts umgesetzt wird.
LuP-Regio soll die gesundheitliche und pflegerische Versorgung im ländlichen Raum und die Vernetzung aller Beteiligten im Gesundheitssystem verbessern.
Aktuell in Teilen des Landkreises Ludwigslust-Parchim: dem Amtsbereich Crivitz, dem Sternberger Seenland, den nördlichen Gemeinden des Parchimer Umlands (Domsühl, Zölkow, Lewitzrand, Obere Warnow) und Mestlin (Goldberg Mildenitz).
Das Versorgungsangebot im Projekt ist derzeit befristet bis 2027. Die Ergebnisse werden bis 2028 ausgewertet. Ziel ist es, das Versorgungsangebot langfristig anbieten zu können.
Community Health Nursing ist vor allem international ein bewährtes Konzept. So wird es in Ländern wie England, Finnland, Spanien oder Island bereits flächendeckend umgesetzt. Erfolgreiche Vorreiter in Deutschland sind vor allem das CHN-Projekt in Luckau, Brandenburg, in der Poliklinik in Hamburg-Veddel sowie im Stadtteil-Gesundheitszentrum GeKo in Berlin-Neukölln.
Nein, das Angebot richtet sich an alle Menschen in der Region, die gesundheitliche oder pflegerische Unterstützung benötigen und bei den teilnehmenden Krankenkassen (AOK Nordost, BARMER, DAK-Gesundheit oder Techniker Krankenkasse versichert sind.
Ja, Angehörige von Studienteilnehmenden sind ausdrücklich eingeladen, sich an uns zu wenden – z. B. für Beratung, Begleitung oder wenn nötig, zur Teilnahme an Fallkonferenzen.
Wir werden bei Fragen zu Ihrer Gesundheit aktiv mit Hausäzt*innen in den Austausch gehen. Wir streben eine enge, kooperative Zusammenarbeit an.
CHN ist ein fortschrittlicher Pflegeansatz, bei dem Pflegefachpersonen (Gemeindegesundheitspfleger*innen) eine zentrale Rolle in der Gesundheitsförderung, Prävention und Koordination der primären Gesundheitsversorgung spielen.
CHNs arbeiten gemeindebasiert, besuchen und versorgen ihre Patient*innen oft zuhause und sind eng vernetzt mit Ärzt*innen, Sozial – und Pflegediensten, therapeutischen Professionen und vielen weiteren Einrichtungen und Vereinen mit gesundheitlichem Bezug.
Ihre Aufgaben umfassen:
CHNs helfen dabei, Versorgungslücken zu schließen – insbesondere in Regionen mit geringer Ärzt*innentdichte oder schwieriger Erreichbarkeit.
Nein, eine CHN (Gemeindegesundheitspfleger*in) ersetzt keine ärztliche Versorgung, sondern ergänzt sie durch sozial-pflegerische, präventive und beratende Kompetenzen.
Ja, je nach Bedarf wird die CHN (Gemeindegesundheitspfleger*in) aufsuchend tätig werden – insbesondere bei eingeschränkter Mobilität oder zur Einschätzung vor Ort.
CHN (Gemeindegesundheitspfleger*innen) verfügen über eine akademische Weiterbildung – in der Regel einen Bachelor- oder Masterabschluss im Bereich Pflege, Community Health Nursing oder Advanced Practice Nursing.
Sie übernehmen erweiterte Aufgaben in der Gesundheitsberatung, Prävention, Fallsteuerung und interprofessionellen Zusammenarbeit.
Im Vergleich zur klassischen Pflegefachkraft arbeiten CHNs oft autonomer, stärker gemeinwesenorientiert und mit einem erweiterten Fokus auf Versorgungskoordination, gesundheitlicher Chancengleichheit und Unterstützung im häuslichen Umfeld.
Für die Nutzung der Patient*innen App und der Videosprechstunden, Ergebnisse zu Telekonsilen und eventueller Teilnahme an digitalen Fallkonferenzen benötigen Sie:
Bei Unsicherheiten oder technischen Schwierigkeiten sprechen Sie uns gerne an, damit wir individuelle Lösungen finden.
Patient*innen sprechen per Video direkt mit der Ärztin oder dem Arzt zu Hause. In der Videosprechstunde können zum Beispiel Krankheitsverläufe besprochen, Befunde erklärt, Therapien geplant oder allgemeine Fragen geklärt werden.
Ein Telekonsil ist eine digitale Form der fachlichen Abstimmung. Dabei tauscht sich die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt – nach Einwilligung der betroffenen Patient*innen – mit einem anderen Ärzt*innen (manchmal auch mit Psychotherapeut*innen) digital aus. Das passiert vor allem dann, wenn eine zweite fachliche Meinung oder spezielles Wissen von anderen Ärzt*innen benötigt wird. Die Patient*innen selbst sind in der Regel nicht dabei. Ziel ist es, eine passgenaue Versorgung sicherzustellen.
Bei einer digitalen Fallkonferenz besprechen sich mehrere Fachleute, die an der Behandlung der Patient*innen beteiligt sind – zum Beispiel Hausärzt*innen, Fachärzt*innen, Pflegekräfte, Therapeut*innen oder Sozialdienste. Die Patient*innen selbst sind in der Regel nicht dabei. Ziel ist es, dass das Behandlungsteam gemeinsam die nächsten Schritte plant, damit die Behandlung bestmöglich abgestimmt ist.
Ja, unser Team unterstützt Sie bei der technischen Vorbereitung und bietet auf Wunsch auch eine Einführung bzw. Hilfestellung bei technischen Problemen.
Wir bemühen uns, unsere Angebote so barrierearm wie möglich zu gestalten – sprechen Sie uns gerne an, damit wir individuelle Lösungen finden.
Für jede*n Patient*in wird in einer speziell für dieses Projekt errichteten App ein Account eingerichtet. In dieser App können dann Textnachrichten geschrieben, Vitalzeichen eingetragen und Termine für Videosprechstunden vereinbart werden, sowie vieles weitere.
Datenschutz hat bei uns oberste Priorität.
Wir arbeiten streng nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Des Weiteren ist ein verpflichtendes Datenschutzkonzept eigens für dieses Projekt entwickelt worden. Alle Daten werden verschlüsselt verarbeitet, nur mit Ihrer Zustimmung weitergegeben und nicht an unbefugte Dritte übermittelt.
Ja! Sie sind zentrale Partner*innen im Projekt. Ob als Teilnehmende an Fallkonferenzen, Ansprechpartner*in vor Ort oder Multiplikator*in – wir freuen uns über Ihr Engagement innerhalb unseres Netzwerkes.
Melden Sie sich gern bei uns!
Die Kommunikation kann klassisch via Telefon oder persönlich erfolgen. Ein Vorteil des Projektes ist die Möglichkeit zu einer koordinierten und strukturierten Kommunikation. Diese kann, z. B. über Fallkonferenzen oder Telekonsile erfolgen. Ziel ist eine abgestimmte, passgenaue Versorgung.
Ja, die Fallmeldung ist offen für verschiedene Berufsgruppen – Voraussetzung ist die Zustimmung der betroffenen Person.
Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Dabei werden sowohl Kennzahlen und Daten als auch persönliche Gespräche geführt, erhoben und ausgewertet. Zusätzlich werden auch Daten der beteiligten Krankenkassen ausgewertet, um die Projektregion mit einer anderen Region zu vergleichen.
Ziel ist es, die erprobten Strukturen dauerhaft in die Regelversorgung zu überführen. Wesentlich für eine solche Überführung ist die erfolgreiche Durchführung der Studie.
Über unsere Website (www.lup-regio.de), Newsletter oder Veranstaltungen halten wir Sie regelmäßig auf dem Laufenden.